Ernst Ludwig Hilmer, Senator und Bürgermeister

Ernst Ludwig Hilmer war von 1849 bis 1852 Bürgermeister von Burgdorf. Schon in seiner Zeit als Senator übernahm er die Beaufsichtigung des Burgdorfer Armenwesen und das Amt des Rechnungsführers der städtischen Armenkasse. Sein umfangreiches soziale Engagement in Burgdorf führte schlußendlich auch zur Gründung der Burgdorfer Stadtsparkasse am 01. März 1854. Heute erinnert die Senator-Hilmer-Straße in der Weststadt an den „Gründervater“ der Stadtsparkasse Burgdorf.

Geburtsname: Hilmer
Vornamen: Ernst Ludwig
geboren: 17.04.1800 in Ellierode
gestorben: 19.12.1862 in Burgdorf
Grabmal: 187

Ehepartner:
1. Ehe, 02.11.1828, Adolphine Wilhelmine Hilmer, geb. Müller
2. Ehe, Mai 1834, Dorothee Henriette Wilhelmine Hilmer, geb. Meyer
3. Ehe, März 1841 Auguste Karoline Dorothee Elise Hilmer, geb., Söltner
Kinder:
1. Ehe 3 Kinder
- 19.06.1829 Friedrich Wilhelm Ernst Ludwig Hilmer
- 1830 weiteres ist unbekannt
- 20.02.1832 weiteres ist unbekannt
2. Ehe 5 Kinder
- 1835 weiteres ist unbekannt
- 1836 weiteres ist unbekannt
- 1838 weiteres ist unbekannt
- 16.06.1839 Dorothee Elenore Johanne Louise Hilmer, gest. 28.11.1910
- ???? weiteres ist unbekannt
3. Ehe 4. Kinder
- 1841 weiteres ist unbekannt
- Sophie Auguste Elisabeth Hilmer, geb. 25.03.1845, gest. 28.12.1863, Grabmal 188)
- 1847 weiteres ist unbekannt
- 1851 weiteres ist unbekannt

Beruf:
Essigfabrikant, Gastronom, Bierbrauer, Rechnungsführer der städtischen Armenkasse, Senator, 40. Bürgermeister (1849-1852)

Bedeutung für Burgdorf:
Ernst Ludwig Hilmer war Senator und Bürgermeister (1849-1852). Er gilt als Gründungsvater der Burgdorfer Stadtsparkasse.

Lebensgeschichte

Ernst Ludwig Hilmer wurde am 17.04.1801 in Ellierode im heutigen Landkreis Nordheim geboren. Seine Eltern waren der Pastor Johann Hilmer und Dorothee Hilmer, geb. Wiefeldt, die dritte Tochter des Burgdorfer Bürgermeister Tobias Ludwig Wietfeldt (Grabmal 209). Ernst Ludwig Hilmer war sein Enkel. Er war 3 mal verheiratet und hatte 12 Kinder. Wahrscheinlich kam Ernst Ludwig Hilmer 1824 nach Burgdorf und erwirbt das Bürgerrecht, damit hatte er das Recht ein Haus in Burgdorf zu kaufen, das "Nieffertsche Haus" in der Schloßstraße 1.

Heutige Ansicht der Schloßstraße 1

Ernst Ludwig Hilmer wurde Teilhaber des Essigbrauers Buchholz. Er verbesserte das Herstellungsverfahren und braute damit einen vorzüglichen Essig. Im April 1825 erhielt er seine Konzession als Essigbrauer. Doch Hilmer wollte mehr und versuchte die Konzession als Bierbrauer zu erhalten. Dieses wurde abgelehnt. Am 26.06.1834 wählten der Magistrat und die Bürgerdeputierten Ernst Ludwig Hilmer zum Senator.In dieser Funktion wurde er Zunftobmann und erhielt dadurch die Aufsicht über die Burgdorfer Zünfte. Dieses Amt übte er bis 1855 aus. Des Weiteren oblag ihm die Aufsicht über das Armenhaus und er wurde Rechnungsführer der Armenkasse. Im Zeitraum 1844/1845 begann Hilmer mit den Planungen einer Sparkasse, eines Leihhaus, einer Kleinkinderschule und eines Armenhaus. Die Sparkasse war ihm sehr wichtig. Es ging ihm darum den Menschen in den schwierigen wirtschaftlichen Jahren zu helfen das Geld sicher zu verwahren und nicht so schnell auszugeben. Er wollte die Lebensumstände der Mitbürger dadurch verbessern.

1849 bis 1852, nach dem Rücktritt von Bürgermeister Willers (Grabmal 132), wird Hilmer einstimmig zum neuen Bürgermeister gewählt. Als Bürgermeister der Stadt Burgdorf verfolgte er in diesen Jahren „aufmerksam die Entwicklung der Sparkassen“. Schon am 28. Oktober 1843  hatte er einen Brief an das Königliche Amt Burgdorf verfasst, in dem er die Nützlichkeit der Sparkassen und deren praktische Bewährung betonte, mit dem Hinweis, „dass jede Stadt sich bestreben sollte, eine solche zu gründen.“

Die Stadtsparkasse Burgdorf wurde dann am 01. März 1854 gegründet. Hilmer hatte den Anstoß dafür gegeben, vollendet hat sein Wunsch jemand anderes. Auch wenn er bei der Eröffnung der Sparkasse nicht mehr beteiligt war, so ist er doch als Gründungsvater der Sparkasse Burgdorf anzusehen. Heute erinnert die Senator-Hilmer Straße in der Weststadt an ihn. 1851 wurde eine neue Städteordnung von der königlichen Hannoverscher Regierung erlassen. Die kleinen Städte durften sich entscheiden für eine Landgemeinde oder einer Städteverfassung. 1852 sprach sich Burgdorf für die Städteverfassung aus. Gleichzeitig trat das Organisationsgesetz in Kraft, welches folgendes besagt: „Jeder Bürgermeister musste eine rechtkundige Person und juristisch ausgebildet sein.“ Ernst Ludwig Hilmer musste auf Grund dieses Gesetzes zurücktreten. Ihm fehlte die juristische Ausbildung.

Am 19. Dezember 1862 starb Bürgermeister a. D. Ernst Ludwig Hilmer im Alter von 62 Jahren. Bei seinem Tod war er noch Rechnungsführer des Kerssenbrockschen Gutes und der städtischen Armenkasse sowie Brauereibesitzer. Außer seinem Hausgrundstück gehörten ihm auch kleine Ackerflächen in der Gemarkung Burgdorf. Sein noch heute auf dem alten Friedhof vorhandenes Grabkreuz trägt auf der Rückseite die Inschrift: „Sein Leib wird bald zerstaubt. Sein Segen bleibt.“ Dieser Spruch erinnert daran, dass er die Gründung unserer Sparkasse angeregt, ihren Boden bereitet und damit eine segensreiche Einrichtung geschaffen hat.

Quellen